Trumps Krypto-Projekte: Herausforderungen und Familientrennungen
Die Aktivitäten von Donald Trump im Bereich der Kryptowährungen stehen zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit. Seit Monaten sieht sich der ehemalige Präsident heftiger Kritik ausgesetzt, insbesondere aufgrund seiner Meme-Coins $TRUMP und $MELANIA, die vielen Anlegern signifikante Verluste bescherten. Experten warnen vor der Gefahr eines „Pump and Dump“-Schemas, das das Vertrauen in den gesamten Kryptowährungsmarkt gefährden könnte.
Die Problematik der Meme-Coins
Die Einführung der Meme-Coins hat nicht nur bei Investoren für Verwirrung gesorgt, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Krypto-Branche weiter untergraben. Analysten sehen in den plötzlichen Kursanstiegen und darauffolgenden Rückgängen ein alarmierendes Zeichen dafür, wie fragil das Vertrauen in digitale Währungen ist. Trumps Engagement in diesem Bereich hat die Bedenken verstärkt und Fragen zu möglichen Interessenskonflikten aufgeworfen.
World Liberty Financial: Ein weiteres Krypto-Projekt
Ein weiteres Krypto-Projekt, das eng mit Trump verknüpft ist, ist World Liberty Financial. Im September, während seiner Wahlkampagne, präsentierte Trump dieses Projekt und versprach eine „Finanzrevolution“. Details blieben jedoch vage, während das Unternehmen nicht handelbare Token verkaufte. Interessanterweise flossen 75 Prozent der ersten Einnahmen von 30 Millionen US-Dollar direkt an Trump und seine Familie.
Um das Projekt zu strukturieren, wurden mehrere Firmen gegründet, darunter die Umbenennung einer früheren Trump-Gesellschaft in DT Marks DEFI LLC, an der Trump selbst 70 Prozent hielt. Seine Söhne Don Jr., Eric und Barron besaßen die restlichen Anteile über eigene Unternehmen. Bis Ende 2024 kontrollierte die Familie etwa 75 Prozent von World Liberty Financial.
Verkaufszahlen und Familienanteile
Zum Jahreswechsel beschleunigte sich die Entwicklung des Projekts. Kurz vor Trumps Amtseinführung im Januar 2025 wurden Token im Wert von über 200 Millionen US-Dollar in nur 29 Stunden verkauft. Gleichzeitig sank der Anteil der Trump-Familie an der Firma auf etwa 60 Prozent. Berichten zufolge plante die Familie zudem, Anteile an ihrer Holdinggesellschaft zu veräußern, jedoch blieben Informationen über Käufer oder Verkaufspreis unklar.
Im März gab World Liberty Financial bekannt, Token im Wert von insgesamt 550 Millionen US-Dollar verkauft zu haben. Kurz darauf kündigte das Unternehmen die Einführung einer eigenen Stablecoin an, die durch den US-Dollar gedeckt sein soll. Diese Initiative wird von Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt, die beabsichtigen, zwei Milliarden US-Dollar in eine Kryptobörse zu investieren.
Reduzierung der Unternehmensanteile
Kürzlich wurde bekannt, dass Trumps Beteiligung an World Liberty Financial erneut verringert wurde. Innerhalb von nur elf Tagen fiel der Anteil seiner Holding DT Marks DEFI LLC von 60 auf etwa 40 Prozent, ohne offizielle Bekanntgabe. Experten sehen in dieser stillen Transaktion ein weiteres Zeichen dafür, dass Trump und seine Vertrauten während seiner Präsidentschaft weiterhin diskrete Unternehmensverkäufe durchführen.
Die genauen Erlöse aus diesen Verkäufen sind unklar. Sollte die Bewertung des Unternehmens ähnlich wie bei dem börsennotierten Stablecoin-Anbieter Circle gewesen sein, könnte der Teilverkauf bis zu 190 Millionen US-Dollar eingebracht haben, wobei etwa 135 Millionen vermutlich direkt an Trump geflossen wären.
Politische Implikationen und Interessenskonflikte
Die Teilverkäufe von Trumps Krypto-Beteiligungen erfolgen zu einem politisch sensiblen Zeitpunkt. Demokratische Abgeordnete haben begonnen, Trumps Verbindungen zur Krypto-Branche zu hinterfragen. Vor allem World Liberty Financial steht im Zentrum der Kritik, insbesondere wegen der Einführung des Stablecoins im März, zeitgleich mit dem GENIUS Act, einem Gesetz zur Regulierung digitaler Vermögenswerte.
Die Plattform, die stark von Trump und seiner Familie unterstützt wird, könnte durch präsidiale Initiativen und Gesetzesvorschläge politischen Rückhalt erhalten haben. Der Gesetzesentwurf wurde mit parteiübergreifender Zustimmung im US-Senat verabschiedet, könnte jedoch im Repräsentantenhaus auf Widerstand stoßen, insbesondere aufgrund von Trumps Nähe zur Krypto-Industrie. Trump himself hat auf seiner Social-Media-Plattform für eine zügige Verabschiedung des Gesetzes plädiert.
Die Entwicklungen rund um Trumps Krypto-Projekte werfen nicht nur Fragen zu finanziellen Interessen auf, sondern beleuchten auch die komplexen Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft in den USA.
