Schreckliches Verbrechen in Schackendorf: Ein Blick auf die Geschehnisse und den Prozess
Der Fall eines brutalen Angriffs in Schackendorf, einem Ort im Kreis Segeberg, wirft viele Fragen auf. Mitte November ereignete sich ein grausames Verbrechen, das in nur zwei Minuten verübt wurde. Ein 53-jähriger Mann wird beschuldigt, seiner ehemaligen Partnerin und ihrem neuen Lebensgefährten schwere Verletzungen mit einem Messer zugefügt zu haben. Vor dem Landgericht Kiel muss sich der Angeklagte nun wegen zweifachen Mordes verantworten.
Die schrecklichen Taten
Der Angeklagte hatte am besagten Tag um 5:48 Uhr vor dem Haus der 51-jährigen Frau gewartet, als sie mit ihrem neuen Lebensgefährten, einem 45-Jährigen, Gassi gehen wollte. In einem brutalen Übergriff stach er der Frau insgesamt 14 Mal und ihrem Partner 7 Mal mit einem Messer in die Hals- und Brustregion. Laut Staatsanwaltschaft war der Angreifer darauf aus, Rache für das Ende seiner Beziehung zu nehmen. Die Staatsanwältin Ulrike Nützelmann erklärte, der Angeklagte habe den neuen Partner der Frau für die Trennung verantwortlich gemacht und nicht akzeptieren können, dass sie sich einem anderen Mann zugewandt hatte.
Vorbereitungen und Tatverlauf
Um sicherzustellen, dass der neue Lebensgefährte zum Zeitpunkt des Übergriffs bei der Frau war, hatte der Angeklagte eine Woche zuvor ein Ortungsgerät an dessen Fahrzeug installiert. Am Morgen des 16. November wartete er vor dem Wohnhaus und griff die beiden sofort an, als sie das Haus verließen. Besonders erschreckend ist die Schilderung, dass der Angreifer nach den ersten Stichen erneut zurückkehrte, um weitere Stiche zuzufügen, um sicherzustellen, dass seine Opfer nicht überlebten.
Die 51-jährige Frau erlag kurz nach dem Übergriff im Krankenhaus ihren Verletzungen. Der Lebensgefährte wurde durch eine Notoperation gerettet, blieb jedoch querschnittsgelähmt und verstarb einige Monate später, im März.
Flucht und Selbststellung
Nach der Tat floh der Angeklagte vom Tatort und stellte sich mehr als eine Stunde später im Polizeirevier Bad Segeberg. Ein Polizist, der zu diesem Zeitpunkt anwesend war, berichtete, dass der Mann blutverschmierte Hände hatte und gestand: „Ich habe gerade jemanden umgebracht.“ Diese Worte hinterließen einen tiefen Eindruck bei den Beamten, die mit einem derart brutalen Fall konfrontiert wurden.
Die Ermittlungen und die Vorgeschichte
Der Fall wird durch die Vorgeschichte des Angeklagten und seiner Beziehung zur Opferfrau zusätzlich kompliziert. Die beiden hatten sich im Juli des Vorjahres getrennt, doch der Mann war nicht bereit, die Beziehung zu beenden. Er drang in die Wohnung seiner Ex-Partnerin ein und bedrohte deren 16-jährige Tochter und eine Freundin mit Gewalt. Dabei forderte er die Jugendlichen auf, sich mit Panzertape an Stühle zu fesseln und sprach von Selbstmordgedanken.
Als die Mutter der Jugendlichen eintraf und versuchte, Hilfe zu rufen, wurde sie brutal vom Angeklagten angegriffen. Dieser schlug sie mit einer Eisenstange und versetzte ihr schwere Angst. Erst als sie vorgab, wieder mit ihm zusammenkommen zu wollen, beruhigte sich der Angeklagte und verließ die Wohnung.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
Der Fall hat auch politische Wellen geschlagen und wurde im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags diskutiert. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack äußerte, dass die Polizei zunächst keine dringende Gefahr sah und es im Rückblick möglicherweise falsch war, die Situation so einzuschätzen.
Ausblick auf den Prozess
Der Prozess wird am Freitag mit weiteren Befragungen von Polizisten fortgesetzt. Ein Urteil könnte bereits am 19. September gefällt werden. Die Öffentlichkeit erwartet gespannt die weiteren Entwicklungen in diesem tragischen und komplexen Fall, der nicht nur die betroffenen Familien, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes erschüttert hat. Die Fragen nach häuslicher Gewalt und dem Schutz von Opfern stehen im Fokus und werden sicherlich auch in den kommenden Verhandlungstagen eine Rolle spielen.
